Vita von Johann Nepomuk (Hans) Glöggler

1910 am 9. April, die Geburt von Johann Nepomuk (Hans) Glöggler in Kaufbeuren, Allgäu. Seine Eltern: Robert und Maria Glöggler, geb. Seel. Der Vater war von Beruf Lithografischer Obermeister, zeitweiliger Stadtrat und Bürgermeister von Kaufbeuren (SPD Kaufbeuren). Der Sohn arbeitete in sehr jungen Jahren im In- und Ausland, z.B. als Generalsekretär an der Seite seines Mentors, dem Metallurgen Prof. Dr. Ing. Paul Schwarzkopf in Reutte/Tirol. Dabei fand der junge Mann Gelegenheit, Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft des In- und Auslandes kennenzulernen. Diese Begegnungen haben weitgehend die unternehmerische Persönlichkeit Hans Glögglers geformt.
1938 leistet Glöggler seinen Wehrdienst und diente im 2. Weltkrieg als Gefreiter an der Westfront, dann an der Heimatfront in Augsburg als Mitarbeiter beim Flugzeugbauer Messerschmitt AG.
1945 arbeitet Glöggler als Pionier des Wiederaufbaus der Stadt Augsburg. Der Beginn seiner Karriere im Baustoffhandel und als Bauunternehmer mit der Firmengründung Hans Glöggler, Baustoffe und Fliesen in Augsburg.
1965 erster Beteiligungskauf (15% des Kapitals) der Firma Thormann und Stiefel AG, Augsburg-München-Nürnberg.
1968-69 Erwerb der Aktienmehrheit der HFi, Hanfwerke Füssen-immenstadt AG
1972 Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an SWA Mech Baumwoll- Spinnerei und Weberei Augsburg, ERBA AG für Textilindustrie, Erlangen und VAL MEHLER AG, Fuida mit deren vielseitigen Tochtergesellschaften im In- und Ausland. Und damit Gründung einer der bedeutendsten Textilgruppen des EWGRaumes mit über 12.000 Mitarbeitern und über 1 Mrd. Jahresumsatz in Produktion, Handel, Immobilien und Beteiligungen .
1973 gehört auch die AKS, Augsburger Kammgarn Spinnerei, Augsburg zur Glöggler-Firmengruppe.
1973-74 Erwerb von etwa 30% der größten deutschen Baugruppe Philipp Holzmann AG, Frankfurt. Mit 95-prozentiger Mehrheit in den Philipp Holzmann Aufsichtsrat gewählt worden. Erweb von 13% der Dierig Holding AG, Augsburg.
1975 Erwerb von 25 % Ackermann, Göggingen und 25 % der Grün und Bilfinger AG. Ein Beteiligungskauf an der AEG durch die Glögglergruppe von 7%. Diese drei Beteiligungen wurden vor dem Zusammenbruch wieder veräußert.
1976 der 24.Januar - ein schwarzer Tag staatlicher Willkür in Glögglers Leben - Enteignung, Entmachtung und Sturz. Nach dem Kabinettsbeschluß der Bayerischen Regierung unter Vorsitz von Dr. h.c. Goppel vom 8. Januar 1976 erfolgte der Aufmarsch von 4000 Arbeitern aus allen Teilen der Firmengruppe in Füssen auf dem Werksgelände der HFI und eine totale, außergerichtliche Enteignung und Entmachtung Glögglers. Der Aufsichtsratsvorsitzende und Mehrheitsaktionär der Firmengruppe Glöggler durfte das Werksgelände und die Büros seiner Gruppe nicht mehr betreten. Die anschließenden Gespräche führte Wirtschaftsminister Anton Jaumann mit Banken, Gewerkschaftsvorsitzenden, Finanzgesellschaften und traf entscheidene Beschlüsse unter Ausschaltung vom Eigentümer. Diese amtsanmaßende Geschäftsführung hatte zur Folge, daß HFI Füssen und die SWA Augsburg in den Konkurs getrieben wurde. Es folgte ein Kapitalschnitt auf Null aller an der der Börse gehandelten Aktien mit Ausnahme der Aktien von der Phillipp Holzmann AG und der Dierig AG. Als Folge der Kapital-Abwertung der Aktien auf Null wurde Herr Glöggler augenblicklich mittellos und auch persönlich in den Konkurs getrieben. Die nachfolgenden Konkursverfahren wurden im Juli bzw. September 1976 beim Amtsgericht Augsburg eröffnet. Die meisten Konkursverfahren wurden erst nach vielen Jahren abgeschlossen. Das persönliche Konkursverfahren gegen Johan Nepomuk Glöggler lief 18 Jahre, und das Ergebnis steht bis heute noch aus.
1976 Quick Illustrierte Glöggler aus Kanada
1994 Veröffentlichung des Taschenbuches von Johann Nepomuk Glöggler "DIE FLUCHT" im Pegasus Verlag, Füssen.
2000 Im Beisein seiner Familie feiert am 09.04.2004 J. N. Glöggler einen gesunden 90. Geburtstag im Hotel Geiger/Hopfen am See
2004

am frühabend des 26. Juli 2004 verstirbt J. N. Glöggler friedlich im Alter von 94. Jahren, nach einem gesunden und erfolgreichen Lebensweg. Seine Familie begleitete Ihn in seinen letzten Tagen.

Verschiedene langjährige Mitarbeiter fanden sich zum Begräbnis ein