GLÖGGLER

Foto Johann Nepomuk Glöggler, Hans Glöggler

Johann Nepomuk Glöggler war einer der erfolgreichsten Unternehmer in der Nachkriegsgeschichte

Mit grenzenlosen Optimismus und visionärer Energie glaubte er an den Wiederaufbau in einem zerstörten Deutschland. Es war die Typologie an Menschen die nun das Land brauchte.

Glöggler schrieb ein Stück deutsche Wirtschaftsgeschichte

Intro

Hans Glöggler schaffte einen Weg aus einfachen Verhältnissen nach oben und war einer der großen Nachkriegsgründer, welcher im Wirtschaftswunder einen rasante Karriere machte. MIt einer außergewöhnlichen Mischung aus inspirativer Energie und unternehmerischen Geschick wagte er den Schritt aus dem Mittelstand in die Industrie. Eine Entscheidung, die sein Schicksal bestimmen sollte und sein Lebenswerk erschütterte.

Vorgeschichte

Glöggler als Kind um ca. 1915

Glöggler wurde 1910 zur Zeit vom Deutschen Kaiserreich geboren. Er wuchs als 8 Kind in Kaufbeuren auf als Sohn vom Lithografen Robert Glöggler auf. Sehr früh wurde er zur Lehre nach Pflach in Tirol geschickt. Die letzten 30km musste er zu Fuß laufen, weil Geld für das Bahnticket nicht reichte.

Dort wurde er entdeckt, von seinem späteren Mäzen und Arbeitgeber Prof. Dr. Paul Schwarzkopf bei dem er als seine "Rechte Hand" tätig war. Über seinen Förderer lernte er Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich kennen und konnte im Ausland - für damals unüblich - Erfahrungen sammeln.

Im Verlauf der Ende 30er Jahre und dem 2. Weltkrieg erwirtschaftete Hans Glöggler schon ein stattliches Vermögen (ca. 1 Mio RM) und investierte früh in Immobilien, die zu seinem Glück nicht durch die alliierten Bombenangriffe auf Augsburg zerstört wurden.

Während dem 2. Weltkrieg, diente er als einfacher Gefreiter u.a. an der Westfront und dann in Augsburg. Ohne eine politische Vorbelastung konnte Glöggler - auch durch seine Kenntnisse in Fremdsprachen - ein gutes Gehör bei den amerikanischen Besatzern verschaffen. In wenigen Jahren schaffte er es zu einem erfolgreicher Bauunternehmer in Augsburg und erwirtschaftete ein solides Eigenkapital, was diverse Zeitzeugen bestätigen konnten.

60er Jahre - Wirtschaftswunder

In den sechziger Jahre strebte Glöggler nach weiteren Zielen und die Wirtschaft "brummte" mit Vollbeschäftigung. Das Wirtschaftwunder und der Wohlstand der Bürger ergriff die ganze Republik. Mit dem Baustoffhandel in Augsburg wurde in den 60er Jahren 20 Mio. DM umgesetzt.

Der erste Beteiligungskauf (15% des Kapitals) war die Firma Thormann und Stiefel AG, Augsburg-München-Nürnberg. In den Jahren 1968 - 1969 folgt das Traditionsunternehmen Hanfwerke Füssen - Immenstadt, welches mit 5 Mio. DM Eigenkapital und 10 Mio. DM Fremdkapital übernommen wird.

Gegen Ende der sechziger Jahre baute er in vier Jahren die größte deutsche Textilgruppe auf und wurde später Großaktionär des Baukonzerns Phillip Holzmann AG.

Aufgrund eines unbelasteten Vermögen boten Banken sehr gerne großzügig Kredite an, zumal viele Unternehmen erhebliche Substanz an Immobilienvermögen aufwiesen.

70er Jahre - Glöggler Gruppe

Mit seinem spektakulärem Aufstieg begeisterte er die Medien und Wirtschaftsvertreter, die Ihn gerne als "König Midas" oder "Hans im Glück" benannten. Als einer der ersten "Mittelständler" in Deutschland erkannte er das Potential von Konzernzusammenschlüssen und die Substanzhaltigkeit sogenannter "alter Industrien".

Die Presse schreibt retrospektiv gerne, dass Glöggler kam als die Textilbarone aufgaben. Es lag jedoch in der Persönlichkeit von Glöggler Chancen zu sehen und positiv in die Zukunft zu blicken. Er hatte seine Visionen und zeichnete sich durch hohe unternehmerische Dynamik aus.

Kritiker sahen in Ihm ein Spekulant und Glücksritter, ohne dabei zu verstehen, dass kein Unternehmen aus reinen Zeitvertreib Risiken eingeht und wirtschaftlich tätig ist. Jedes Unternehmen spekuliert auf Gewinne.

Glöggler Konzern - Hans Glöggler KG Aufgsburg
Jaumann Brief

Ölkrise 1973 - Liquiditätsengpass

DM Aufwertung, Zerfall das nach dem 2. Weltkrieg geschaffene Finanzsystem von Bretton-Woods waren Anfang 1970 Vorboten schwerer Zeiten für die Deutsche Wirtschaft. Die Ölkrise 1973 und eine darauf eintretenden Rezession brachten auch die Krise für den Glöggler Konzern, der einen Liquiditätsengpass 1975 meistern sollte um ein erfolgreiches Bestehen zu sichern.

Hierzu wurde eine Staatsbürgschaft durch die Landesbank für Aufbaufinanzierung angestrebt, was auch den Anfang für einen beispielslosen und skandalöse Zusammenbruch darstellt. Das Bayerische Wirtschaftsministerium sollte vermitteln und zog eine vorher zugesagte Staatsbürgschaft zurück. Es schaltete sich nun Anton Jaumann (Bayer. Wirtschaftsminister, CSU) ein, welcher eine "Konzernsanierung" und "Rettung der Arbeitsplätze" anstrebte.

Nach dem Glöggler ein vom Wirtschaftsministerium gefordertes "Sanierungskonzept" ablehnte, wurde eine Großdemonstration in Füssen (Allgäu) organisiert.

Einige Demonstranten hatten einen Galgen dabei und riefen: "...Glöggler an den Galgen..."

Es wurden rund 3000 - 5000 Demonstranten aus verschiedenen Ecken von Bayern herangefahren, welche in der Gewerktschaft Bekleidung und Textil organisiert waren. Das Ziel war unter dem Druck von Demonstranten die Zustimmung zu dem Sanierungskonzept.

Es ist dokumentiert, dass Demonstranten einen Galgen mitführten und johlten "...Glöggler an den Galgen...".

Erinnerung: Wir hatten damals große Angst in unserem Haus Hopfen, daß eine aufgebrachte Demonstrantenmenge uns angreift. Wir haben alle Lichter gelöscht, Türen verschlossen und in ein entlegenes Zimmer in Sicherheit gebracht. (Erinnerung: A. Glöggler)

Glöggler gab eine Zustimmung nur unter der Bedingung einer späteren "Genehmigung" des Sanierungskonzepts. Diese Genehmigung wurde nie erteilt - sowie auch kein Sanierungskonzept vorgelegt oder unterzeichnet wurde.

In späteren Verhandlungen konnte besagtes Dokument bzw. Sanierungskonzept nicht vorgelegt werden, worauf sich die Sanierung durch das seinerzeitige Ministerium berief

Die Folge war, dass Glöggler entmachtet wurde und sich mit juristisch haltlosen Anschuldigungen konfrontiert sah.

Im Zuge der "Sanierung" wurden Gläubigerbanken unter Ausschluß der Öffentlichkeit nachweislich unter Druck gesetzt um auch dem Sanierungskonzept zuzustimmen.

Sanierung durch Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft

Als Resultat der Sanierung durch die Spitzenbeamten des Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, wurde der Konzern zerschlagen, wertvolle Fabrik- und Immobilienbestände für wertlos erklärt (Nullbewertung).

Eine > 27% Beteiligung am dem damals weltweit operierenden Baukonzern Phillip Holzmann, wurde unter dem Tageswert verkauft ohne einen üblichen Paketaufschlag.

Das Firmen Vermögen wurde auf Null bewertet und sogar noch Abraumkosten einkalkuliert.

Entgegen zahlreicher Pressemeldungen verfügte der Konzern Ende 1975 noch über erhebliches Vermögen. Der Glöggler Konzern war Anfang der siebziger Jahre beim Gerling Konzern für rd. 2 Mrd. DM versichert. Der Schuldenstand zum Zeitpunkt der Sanierung betrug rd. 700 Mill. DM im "worst case". Diesen Verbindlichkeiten standen nachweislich Aktiva in Höhe von circa 1,1 Mrd. DM gegenüber.

Nach 11 Jahren (1987) "erfolgreicher" Konkursverwaltung lag die Konkursquote bei 0,14% | weiter lesen |. Dies war mit staatlicher Unterstützung eine Schädigung sondergleichen von Aktionären und Gläubigern.

Arbeitsplätze

Hans Glöggler war der persönlich haftendene Eigentümer der Glöggler Gruppe, dem drastische Maßnahmen zum Nachteil der Mitarbeiter widerstrebte. Bis zu seiner Entmachtung Ende 1975 wurden die Löhne und Weihnachstgelder gezahlt.

Anders als dann die Sanierer aus dem Ministerium für Wirtschaft und Verkehr an das Werk gingen, welche die Rettung der Arbeitsplätze als Ziel hatten. Unter der Leitung von Anton Jaumann, verloren viele ihren Arbeitsplatz. Lohnzahlungen wurden eingestellt, Kreditzinsen nicht bestellt und der Konkurs herbeigeführt. Vor allem wurde die Konzernstruktur vorsätzlich zerstört und die guten Teile verwertet.

Wirtschaftsprüfer Eugen Gold: "...die Firmengruppe eher im Plus, höchstens im Grenzbereich der Verschuldung.." gewesen sei.

Flucht

Im Zuge der "Konkurs Hysterie" flüchtete Glöggler 1976 in das Ausland. In der Presse wurde das gerne so interpretiert, dass Glöggler einer Verhaftung entgehen wollte wegen Konkursbetrug.

Johann Nepomuk Glöggler, der den zweiten Weltkrieg und Nazi Zeit erlebte, wußte warum er sich in Sicherheit brachte und das er nicht auf einen Rechtsstaat vertrauen konnte. Die nachweislichen Bedrohungen gegen Ihn und seine Familie, sowie eine gezielt gesteuerte Medienkampagne, gaben Ihm keine Chance sich zu wehren oder auf ein faires Verfahren zu hoffen. Dazu hatte die Situation eine zu große politische Dimension.

Richter erklärten sich selbst als befangen

Bei einem Prozess gegen seinen ältesten Sohn Dr. Axel Glöggler (Finanzchef des Konzern), erklärten sich alle Richter für befangen und der Prozess platzte | Spiegel Artikel |. Ein neuer Prozess wurde von der Staatsanwaltschaft nicht mehr angestrebt, da sich schon im ersten Prozess gezeigt hat, daß alle gegen Dr. Axel Glöggler vorgebrachten Anschuldigungen völlig haltlos waren.

Es wurden gegen Hans Glöggler der Vorwurf des betrügerischen Konkurs und Veruntreuung erhoben. Ein diesbezüglicher Haftbefehl wurde nicht verfolgt, obwohl den Behörden sehr wohl der Aufenthaltsort und Anschrift von Hans Glöggler bekannt war. J. N. Glöggler wurde nie ein betrügerischer Konkurs oder Veruntreuung nachgewiesen oder hinreichende Beweise aufgezeigt, genauso wie keine Vermögenswerte betroffener Unternehmen verschoben wurden.

Schadensersatzklage gegen Freistaat Bayern

Glöggler Konzern - Hans Glöggler KG Aufgsburg

Eine später von Glöggler angestrebte Schadensersatzklage gegen den Freistaat Bayern wies eine dubiose Sanierung durch das Bayerische Wirtschaftsministerium nach.

Richterliche Verfügungen gegen das Wirtschaftsministerium wichtige Dokumente vorzulegen, wurde nicht entsprochen. Circa 85 Beweisanträge der Verteidigung wurden von den Richtern "pauschal" abgelehnt. Zu seinem Recht kam Glöggler nicht.

Aufgrund mangelnder finanzieller Möglichkeiten blieb Glöggler eine zivilrechtliche Klage als Alternative verwehrt. Bis spät in die 90ziger Jahre kämpfte Glöggler immer wieder für zumindest eine moralische Wiedergutmachung.

Unternehmen / Beteiligungen

Die Glöggler-Gruppe auch Glöggler Konzern genannt im Jahre 1973 mir den wesentlichen Beteilungen, welche durch die Hans Glöggler KG in Augsburg gehalten wurden.

AKS Augsburger Kammgarn-Spinnerei AG
ERBA ERBA AG für Textilindustrie, Erlangen
HFI Hanfwerke Füssen-Immenstadt AG
SWA Mech. Baumwoll-Spinnerei und Weberei Augsburg, Augsburg
MEHLER Val. MEHLER AG, Fulda

Fakten / Gegendarstellung

Damals wie heute ist die Presse nicht frei von Beeinflussung direkter Nutznießer oder politischer Interessen. Informationen aus dem Kontext gerissen, ergeben eine andere Betrachtung.

Typische Vorwürfe aus der Presse waren: Spekulant, Spekulation, Konkursbetrug, auf Pump, auf tönernen Füßen, Schulden, 700 Mio. DM Schulden, Glücksritter.

Kaum wird gewürdigt, dass Hans Glöggler, das Risiko einging und sein persönliches Vermögen einsetzte um mit Optimismus und Vision große Ziele zu verfolgen. Es war die Typologie an Menschen, welche nach dem 2. Weltkrieg (1939 - 1945) eine Zukunft sahen, wo andere Trümmer hinterlassen haben, das "Handtuch warfen" und sich der Verantwortung entzogen.

Ein besonders schwülstigen" Artikel hat die ZEIT 1976 auf den Weg gebracht, garniert mit suggestiver Wortwahl. Kaum erkennbar, dass Banken gerne die "Kredite" hinterher warfen, eben wegen einer Firmensubstanz. Daneben waren Banken wie Politiker froh, dass ein motivierter Enterpreneuer den unternehmerischen Mut aufzeigte. Dass auch Fehler durch Vorstände und Aufsichtsräte betroffener Unternehmen gemacht wurden wird komplett verschwiegen.

In der Ausstellung des Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg erläutert der damalige Bürgermeister (Audio), die Erinnerung an Hans Glöggler. Obgleich immer mal wohl gesonnen, wird das unternehmerische Handeln von Hans Glöggler kritisch gesehen, während kaum andere Alternativen bestanden.

Der eigentliche Fehler von Glöggler war wohl, dass er noch in Unternehmen investierte, anstatt sich auf ein unbelastetes Vermögen auszuruhen und ähnlich wie der Deutsche Unternehmer Helmut Horten alles zu verkaufen. Die leicht angedienten Kredite, einer expanisven Geldpolitik wurden angenommen und führten in den späteren 1970er Jahren zu einer drückenden Zinslast für den Konzern.

Ein Sachverhalt, der bei der aktuellen Niedrigzinspolitik seit 2011 Unternehmen und Investoren in naher Zukunft Probleme bereiten werden.

Folgende Redensart erklärt vieles zu kreditfinanzierten Investitionen: "Banken verleihen Regenschirme bei Sonnenschein und fordern Sie bei Regen zurück."
Vor allem in der westlichen Geschichtswissenschaft gelten die 70er-Jahre heute als eine Zeit von Krisen, Umbrüchen und Veränderungen. Zu diesem Eindruck tragen nicht zuletzt die beiden Ölpreiskrisen von 1973/74 und 1979 bei sowie das Ende des langen Nachkriegsbooms der westlichen Wirtschaften und die anhaltende Stagflation in einigen Ländern. Quelle: Wikipedia

1 Mio. RM

Glöggler hatte bereits vor dem WK II ein Vermögen von einer Million Reichsmark verdient und war stets ein erfolgreicher Geschäftsmann

Erfolg

Glöggler hat in wenigen Jahren einen Konzern mit rd. 1,3 Mrd. DM Umsatz gebildet, nachdem er mehr als 40 Jahre erfolgreich gewirtschaftet hatte.

Haftung

Glöggler war stets persönlich haftend als Komplementär der Hans Glöggler KG und Vollblutunternehmer.

Eigenkapital

Firmenkäufe bis Ende sechziger Jahre wurden überwiegend mit eigenem Vermögen finanziert und nicht wie oftmals behauptet auf "Pump" gekauft

Spekulant

Glöggler hat genauso auf Gewinn spekuliert wie andere Unternehmer auch, damals und heute. Im Vergleich zu heutigen Unternehmenszukäufen, brachte er jedoch ein erhebliches eigenes Vermögen ein. Die Banken gaben bereitwillig Kredite und standen Schlange.

Substanz

Die erworbenen Unternehmen zeigten enorme Substanz an Immobilienwerten auf (lt. Bilanz 1975 ca. 652 Mill. DM - 334 Mill. Euro). Davon profitierten die betroffenen Unternehmen noch noch Jahre danach, welche nicht mehr operativ sondern durch die Grundstücksverkäufe verdienten. Es ist unerklärlich, dass bei ca. 450 Mio. DM Schulden so gut wie keine Konkursmasse da war.

Kein Konkursbetrug

Trotz intensiver Bemühungen seitens der Konkursverwalter konnte Glöggler weder betrügerischer Konkurs noch eine Veruntreuung nachgewiesen werden.

Keine Überschuldung

Unter Betrachtung eines "Worst-Case" Szenario war der Glöggler Konzern nie überschuldet. Das reine Konzernvermögen wies nach Abzug alle Verbindlichkeiten einen Überhang von ca. 300 Mill. DM auf. Selbst der gerichtlich bestellte Gutachter und Wirtschaftsprüfer sieht keine Überschuldung.

Abruchkosten

Um Werte zu drücken wurden Abruchkosten" der Fabriken in den Schuldenstand des Konzerns miteinbezogen.

Enteignung

Der Bayerische Staat hat Glöggler widerrechtlich enteignet - ein durch psychischem Druck abgerungenes Sanierungskonzept wurde als Anlaß genommen zur Aussperrung aus dem eigenem Unternehmen. Glöggler wurde sogar per Interpol zu Fahndung ausgeschrieben.

Schadensersatzverfahren

5 Jahre und 2 vorsitzende Richter wurden benötigt um das Schadensersatzverfahren mit der Begründung einer "Verjährung" abzuschmettern.

Banken

26 Banken versagten 1976 gleichzeitig jede Unterstützung. Eine 32% Beteiligung an der Philip Holzmann AG wurde gepfändet und ohne Paketzuschlag verschleudert, nach dem die Sanierer aus dem Wirtschaftsministerium agierten.

Resümee

Interview

Der Zusammenbruch vom Glöggler Konzern gehört zu den größten Nachkriegspleiten in Deutschland. Nicht nur, dass der Rechtsstaat versagt hat, sondern auch dessen politische Vertreter in den Ministerien, welche Ihre Befugnisse überschritten. Glöggler als Einzelunternehmer war politisch zu schwach aufgestellt um dies abzuwehren.

Mit Engagements bei der Phillip Holzman AG oder dem Konkurrenten Dierig AG wurden vermutlich Gegner geschaffen, deren Interessen anders lagen.

Die Schuld einem vermeintlichen Glücksritter alleine auszuladen ist schlichtweg falsch. Bei sachlicher Betrachtung der Wirtschaftsgeschichte und anderer großer deutscher Unternehmen zu dieser Zeit, erzeugte die Ölkrise 1973 große Probleme in der gesamten Wirtschaft.

Die 1970er waren eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs und auch der Einstellung zu den Unternehmer Patriarchen der Nachkriegszeit.

Als moderner und sozialer Unternehmer in Deutschland hat Glöggler immer auch die Belange seiner Arbeiter im Auge gehabt. Er war ein Mensch, der sich durch Erfolg und großem Auftreten gerne zeigte.

Hans Glöggler widerstrebte der Gedanke auch in der schwierigen Zeit von 1975 Kurzarbeit, Lohnkürzungen oder gar Lohnausfall einzuführen. Menschen, die Ihn persönlich kannten, erinnern sich an eine gewinnende, großzügige und optimistische Persönlichkeit.

Johann Nepomuk Glöggler lebte die letzten Jahre ohne nennenswertes Vermögen. Gesund, glücklich und aktiv lebte er in der Bretagne (F) und im Allgäu (Hopen am See und Füssen) bis zu seinem 94. Lebensjahr. Ein wichtiges Lebensmotto lautete: "Glaube an das Glück".